Nadine Hofmann
Bachelor Seminar in Kooperation mit Prof. Gerhard Vormwald
»Auf der Straße, Bühne des Augenblicks bin ich Schauspieler und Zuschauer zugleich, zuweilen auch Akteur. Ort der Begegnung? Vielleicht. Aber Begegnung welcher Art? Oberflächig. Man streift sich auf der Straße aber man begegnet sich nicht. Das »man« überwiegt. Auf der Straße kann sich keine Gruppe bilden, kein Subjekt entsteht, sie ist bevölkert von allen möglichen Leuten auf der Suche. Wonach?« Henri Lefèbvre, Die Revolution der Städte
Der Fremde. Auf keinem Bild ist dieser identifizierbar. Der Einzelne ist nicht mehr präsent, er ist nur noch ein Teil der Masse. Er wird abstrahiert bis zur Unkenntlichkeit. Das Bild darf nicht definierbar sein. Das Gesehene muss verfremdet und entfremdet werden. Es muss etwas verbergen, etwas andeuten aber es darf und soll nicht aufgelöst werden. Mal tritt »er« in vollkommener Unschärfe auf, teilweise ist er der Störfaktor der einen weiteren Fremden verdeckt, »er« ist eine Silhouette oder gar nur als Person zu erahnen.