Roman von Robert Seethaler
Bachelor Semesterarbeit
Kristina Buiting
»Offenbar suchten die Menschen in den Bergen etwas, von dem sie glaubten, es irgendwann vor langer Zeit verloren zu haben«.
Zentrum der Arbeit ist die Separation von Handlung und Gedanken auf zwei Ebenen, so wird eine Betrachtung der Empfindungen des Protagonisten, losgelöst von seinen Erlebnissen, ermöglicht.
Das entstandene Buch ist eine Adaption des Romans »Ein ganzes Leben« von Robert Seethaler. Der Roman erzählt die Lebens-geschichte eines Knechts, Seilbahnbauers und Fremdenführers im 20. Jahrhundert, welche geprägt ist von Muße und den kontemplativen Gedanken, die dem Protagonisten in der frischen Bergluft so kommen.
Die abstrakten Aquarelle, in Kombination mit statischer Typografie ermöglichen eine freie Interpretation des Abgebildeten. Das Bildkonzept spielt dabei mit dem Erkennen und Nicht-Erkennen von Form, Farbe und Struktur. Mal ist der Eindruck bildhafter (man erkennt Berggipfel, Wiesen, Wolkenformationen) und an anderer Stelle erinnern die Bilder eher an Gesteinsstrukturen oder organische Formen. Die Bildwelt steht dabei im Kontrast zum klaren, linear betonten Satz des Romans – Handlung und Gedanken laufen separiert voneinander auf zwei Ebenen. Einzüge und die zugefügte Zeitleiste greifen die Form des statischen Blocksatzes auf und ermöglichen zudem eine Strukturierung und Zuordnung der Gedanken zu dem Alter des Protagonisten.
Referentin
Prof. Irmgard Sonnen