Ob im Gamesektor, in interaktiven Videos, in Werbefilmen oder beim Durchklicken von Internetseiten: Ständig spielen Klänge und Geräusche neben der visuellen Oberfläche eine wichtige Rolle. Da wundert es einen umso mehr, dass diese Bereiche nach wie vor häufig getrennt voneinander entwickelt werden, oder dem Sound nur eine randständige Rolle zugeteilt wird.
Hier können wir sicherlich eine Menge von Synästhetikern lernen, die Farben hören und Töne sehen. Oder eben von Gestaltern, für die das Zusammenspiel von Bildern und Klängen eine große Herausforderung darstellt. Z.B. um Geräusche und Klänge als Bedeutungsträger zu erkennen und sie in der Verbindung zum Bild als komplexe Architektur zu ergründen.
Titel des Seminars: DIE BROADKASTEN
Dozenten: Dipl.-Des. Christian Jendreiko
Thema: VOX LOCI. Konzeption & Entwurf einer
Datum: Sommersemester 2006
Ein Ensemble der ganz anderen Art waren DIE BROADKASTEN. Nur zweimal traten sie an der FH in Erscheinung, dann aber umso konsequenter. Statt mit klassischen Musikinstrumenten aufzutreten, machten DIE BROADKASTEN mit Radios auf sich aufmerksam. Das Verwischen der Grenzen zwischen gewohnter Wahrnehmung und experimenteller Klangforschung entsprach ihrer Intention: 1 Dozent, 20 Studenten und sagenhafte 16 Radios.
2009 folgte schließlich nach längerer Abstinenz die Dokumentation dazu: und zwar in der Form einer Dokubox, ausgestattet mit Booklet und CD, aber auch einem beigefügten Taschenradio, um vielleicht selbst als BROADKASTER zu performen.
Art der Arbeit: Diplom
Bereiche: Sound
Thema: VOX LOCI. Konzeption & Entwurf einer audiovisuellen |kartographischen Anwendung in Gestalt einer Partitur des Rheins
Diplomanten: Oliver Salkic/Jochen Kronenberg
Betreuer: Prof. Dr. Stefan Asmus/Dipl. Des. Britta Wandago/Dipl. Des. Christian Jendreiko
Datum: Sommersemester 2006
In Oliver Salkics und Jochen Kronenbergs Diplomarbeit VOX LOCI kehrt die Stimme des Ortes zurück; die vielen Umgebungsgeräusche, die im Alltag oft vernachlässigt werden.
Auf einer Klang- und Bildreise entlang der Ufer des Rheins – von der Quelle in Tschamut bis zur Mündung in Hoek van Holland – wurde das umliegende Feld zum Material auserkoren.
Die beiden Diplomanten nutzen dieses, um aus den dokumentierten Klang- und Bildeindrücken eine interaktive Anwendung zu generieren. Durch das Setzen von Punkten in der Landschaft mittels eines GPS-Gerätes war es zusätzlich möglich, die Perspektive der eigenen Navigation aufzuzeichnen und sie via „Google Earth“ einzubinden. Hierbei gewinnt der Betrachter den Eindruck, dass nicht die Musik den Bildern unterliegt, sondern – eher umgekehrt – die Bilder in der Musik aufgehen.