Das Medium Film hat bereits mehr als hundert Jahre auf dem Buckel. Deshalb ist es vermutlich auch nicht weiter erstaunlich, dass in dieser Zeit schon unzählig viele erzählerische und ästhetische Spielräume erprobt worden sind.
In einer ersten Annäherung können wir demzufolge unter „Interaktivität“ folgendes verstehen: den Betrachter als aktiven Part so weit wie möglich in Gestaltungsprozessen zu berücksichtigen. In digitalen Umgebungen wird seine mögliche Einflussnahme jedoch entscheidend erweitert. Unabhängig von Autorenabsichten greift der Zuschauer vermehrt in den Verlauf der Handlung ein oder wählt eine andere Perspektive aus.
Das verspricht für die Zukunft Formen von Filmen, die sich die Bezeichnung „interaktiv“ auch redlich verdient haben.
Titel des Seminars: 13001 FRIOUL
Dozenten: Prof. Dr. Stefan Asmus/Dipl.-Des. Britta Wandaogo
Datum: Sommersemester 2004 – Sommersemester 2005
Bei diesem Seminar ging es darum, ein internationales Künstlertreffen auf der Insel Frioul zu dokumentieren; zugehörig zur Stadt Marseille. Begleitet wurde dieses Treffen von einer 16 Personen starken Gruppe Düsseldorfer Designstudenten und Dozenten, die es sich zur Aufgabe gemacht hatten, nicht nur im gebräuchlichen Sinne zu dokumentieren, sondern daneben auch die eigene Dokumentationsarbeit zu reflektieren: und zwar als Dokumentation der Dokumentation.
Herausgekommen ist bei diesem Ansatz nicht nur ein außergewöhnliches Seminar-Format, sondern auch eine crossmediale Kommunikationsplattform im Netz.
Auf dieser Basis wurde eine eigene Softwarelösung für eine interaktive Filmanwendung entwickelt, die zusätzlich noch mit einer atmosphärischen Filmmusik untermalt wurde.
Bereiche: Angewandt
Thema: creaTV
Diplomand: Ines Rainer
Betreuer: Prof. Dr. Stefan Asmus
Datum: Wintersemester 2010
Recherche und Analyse belegen, dass es kein Fernsehformat zum Thema Kreativwirtschaft gibt. Auf dem deutschen Fernsehmarkt existieren zwar viele Sendungen, die sich auf die unterschiedlichsten Weisen mit Kultur auseinandersetzen. Es gibt auch einige wenige Sendungen, die sich mit einzelnen Teilbereichen der Kreativwirtschaft beschäftigen, für den Teilbereich Musik zum Beispiel eigene Sender, wie MTV oder VIVA. Jedoch fehlen spezielle Sendungen oder Sender zum Thema Architektur und Werbung. Paradoxerweise ist die Kreativwirtschaft zum größten Teil eine Medienbranche - wird aber so gut wie gar nicht in den Medien thematisiert.
Ein weiterer Befund ist, dass die Kreativwirtschaft trotz ihrer enormen Bedeutung eine zu geringe Wertschätzung und Aufmerksamkeit erfährt. Dieses Problem ist auf einen allgemeiner Mangel an Aufklärung zurückzuführen: Viele wissen überhaupt nicht, was die Kreativwirtschaft ist. Die Kreativwirtschaft ist mit ihren elf Teilbereichen (Software- und Games Industrie, Pressemarkt, Werbemarkt, Designwirtschaft, Buchmarkt, Rundfunkwirtschaft, Architekturmarkt, Filmwirtschaft, Musikwirtschaft, Markt für darstellende Künste, Kunstmarkt) ein Leitmarkt der Zukunft, dessen Defizite Aufmerksamkeit, Aufklärung und Wertschätzung sind.
Das Fernsehen ist das beliebteste Medium der Deutschen. Damit es auch in Zukunft Bestand hat, braucht es neue, kreative Formate, die auch ein jüngeres Publikum ansprechen. Die Lösung: ein junges, dynamisches Fernsehformat zum Thema Kreativwirtschaft.
creaTV Teaser auf vimeo
creaTV Trailer auf vimeo
Art der Arbeit: Diplom
Bereiche: Interaktiver Film
Thema: MOSKAU – BEWEGUNG UND STILLSTAND. Konzeption und Entwurf einer interaktiven audio-visuellen Dokumentation unter besonderer Berücksichtigung der Entwicklung einer intuitiven Navigation
Diplomant: Dimitri Eichhorn
Betreuer: Prof. Dr. Stefan Asmus/Dipl. Des. Max Fiedler
Datum: Sommersemester 2006
Dimitri Eichhorn hat sich in seiner Diplomarbeit quasi auf die Spuren der russischen Filmavantgarde begeben. Als Vorläufer wäre insbesondere das Werk „Der Mann mit der Filmkamera“ von Dziga Vertov zu nennen (1929).
Vertov bricht in seinem Epoche machenden Werk mit den geläufigen Regeln des Dokumentarfilms: Gezeigt werden nicht nur die Eindrücke, die wir in einer Großstadt sammeln können (u.a. Moskau), sondern auch der Entstehungsprozess selbst. An mehreren Stellen sehen wir deshalb auch den „Mann mit der Filmkamera“.
Von dieser Perspektive aus erforscht Dimitri Eichhorn die heutigen filmischen Möglichkeiten, die in Verbindung zu digitalen Medien bestehen. Wo bei Vertov das Wechselspiel von Alltagseindrücken und Entstehungsprozess uns zur aktiven Anteilnahme auffordert, besteht in – MOSKAU – BEWEGUNG UND STILLSTAND – das Pendant zu den Alltagseindrücken in der Form der Datenbank. Der Betrachter kann selber darüber entscheiden, wie er durch diese – per Touchscreen – navigiert und damit intuitiv auf die filmische Dramaturgie Einfluss nehmen.